Bis Kilometer 5 ging die Fahrt recht zügig vor ran, so dass ich mich 2 Kilometer lang fast ausschließlich treiben ließ um die Landschaft zu genießen. Die Unteraller, also die Aller ab Celle ist gesäumt von Auenwälder und ist hier Bundeswasserstraße. Mit Kilometer Beschilderung, Begradigungen und Schleusen ist dieser Abschnitt interessant für Sportboote. Ich fuhr an einem Montag los, dementsprechend war ich der einzige (fast) auf dem Wasser. Aber ich konnte während der Tour über 50 Motorboote, an den Stegen festgemacht, zählen. Ich würde angesichts dieser Tatsache von einer Fahrt am Wochenende absehen.
Von links strömte der Fuhsekanal dazu und ich entschloss mich an einer nahen markanten Stelle Mittag zu halten. Da ich übrigens ein großer Fan von warmen Speisen bin, aber nicht jedesmal den Grill anschmeißen will, kann ich nur Bio-Dosenfutter empfehlen.
Im Gegensatz zur Leine-Tour wollte ich es diesmal langsam angehen und nur 20 Kilometer pro Tag zu machen. Wobei es sich zeigte, dass dies am nächsten Tag schon zu Problemen führen kann.
Kurz nach der Weiterfahrt, entdeckte ich eine Ringelnatter die sich auf einem Stein am Ufer sonnte. Da mein Faltcanadier sehr leise ist, entdeckte mich die einzige deutsche Wasserschlange erst im letzten Moment, und tauchte ab.
Der Ort Stedden bietet einen schönen Anleger und ich entschloss mich eine Kaffeepause einzulegen. (Bei der nächsten Fahrt muss ich unbedingt an Kuchen denken!) Die Sonne schien immer noch und im Gegenlicht konnte ich einen Mäusebussard (kurze Schwanz, breite Flügel, Achtung: variabel gefärbt) dabei zusehen wir er einen Schwalbe im Flug "aus dem Bestand nahm".
Bald darauf kam das Wehr von Oldau. Umtragestellen sind an der Aller gut ausgebaut, aber da ich der einzige Aktive auf dem Wasser bin und die Schleuse 1999 zur Selbstbedienung umgebaut worden war, wollte ich schleusen.
Als ich die Schleuse sah, war ich doch ein wenig überrascht. 123 Meter lang. Und die sollte ich selber bedienen? Ok, Anleitung gelesen und Knopf gedrückt - fertig! Nach circa 30 Minuten war ich durch die Schleuse. Bei mehr Schiffsverkehr hätte ich aber, aus Rücksicht, darauf verzichtet.
Die restlichen fünf Kilometer bis zum Campingplatz Winsen verliefen sehr ruhig, aber ohne jegliche Strömung.
Von rechts kam kurz vor Winsen noch flott die Örtze dazu und ich erreichte den Campingplatz Winsen. Ein schöner Campingplatz der von der Aller umspült wird und Familien geführt.
Ich baute das Lager auf, schmiss Koteletts auf den Grill und genoss Weißburgunder bei einem schönen Sonnenuntergang. Gute Nacht.